„Ich forsche an Energiequellen der Zukunft”
Doktorandin Patricia Haremski
Mehr als 65.000 Forscher/-innen und Entwickler/-innen arbeiten weltweit bei Bosch. Eine von ihnen ist Patricia Haremski. Die Physikerin nimmt am Bosch Doktorandenprogramm teil. Ziel ihrer Forschung: die Lebensdauer von Brennstoffzellen erhöhen, um eine effiziente Energiequelle zu schaffen.
Dass sie wissenschaftlich arbeiten will, war für Patricia schon während ihres Physikstudiums klar. Sie stand allerdings vor der Entscheidung, ob eine Promotion direkt an einer Universität oder gemeinsam mit der Industrie der richtige Weg für sie ist: „Den wissenschaftlichen Unialltag kannte ich ja bereits aus meinem Studium. Aber nicht den Alltag in der Industrie – und den wollte ich kennenlernen.” Jetzt untersucht Patricia seit rund einem Jahr bei Bosch die Mikrostruktur der Brennstoffzelle, um die Alterungsmechanismen zu verstehen und zu charakterisieren. Dafür verbringt sie viel Zeit im Labor: „Ich stelle Proben her und präpariere sie für die Untersuchung. Dann setze ich sie hohen Temperaturen aus und untersuche an unterschiedlichen Mikroskopen, wie sich die Mikrostruktur verändert hat. Hiervon will ich wiederum ableiten, wie die optimale Struktur einer Brennstoffzelle beschaffen sein muss, damit sie die beste Leistung erbringen kann.”
Fortschritte entstehen im Labor
Die Brennstoffzelle gilt als Energiequelle der Zukunft: Sie verwandelt die chemische Energie eines Brenngases, wie Wasserstoff, in elektrische Energie – ein Vorgang, bei dem kaum Emissionen entstehen. Potentielle Anwendungen der Hochtemperaturbrennstoffzelle sind Systeme zur dezentralen Stromerzeugung und -versorgung von Einfamilienhäusern, Rechenzentren sowie Autoladestationen. „Die erneuerbaren Energien reichen aktuell nicht aus, um alle Menschen mit Strom zu versorgen. In der Brennstoffzelle steckt das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag dazu zu leisten. Deshalb ist es so wichtig, diese Technologie voranzutreiben. Das Ziel ist, sie schon bald flächendeckend und kostengünstig einsetzen zu können. Was unsere Forschung besonders effektiv macht: die Kombination von Experimenten und Simulationen gemeinsam mit externen Partnern. Dabei versuchen wir, die Lebensdauer der Zellen zu prognostizieren und eine optimale Mikrostruktur zu finden.”
Das Wichtigste für eine erfolgreiche Promotion ist der Austausch
Eingeschrieben ist Patricia an der Fakultät für Maschinenbau des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Bosch ist fachlicher Partner in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Hochschule. „Bei Bosch als Partnerunternehmen habe ich mich beworben, weil mich das Doktorandenprogramm schon auf den ersten Blick begeistert hat – vor allem die große Anzahl an Doktorandinnen und Doktoranden, die bei Bosch arbeiten. Dadurch wusste ich, dass ich hier nicht als Einzelkämpferin antrete.” Bei Bosch ist Patricia in ein Netzwerk mit über 300 Doktorandinnen und Doktoranden allein in Deutschland eingebunden, die gemeinsam viel bewegen:
„Wir treffen uns, um Lösungsansätze zu diskutieren und organisieren fachliche Arbeitskreise oder gemeinsame Freizeitaktivitäten. Daneben setzen wir Veranstaltungen wie Neueinsteiger-Treffen oder die Doktorandenkonferenz um, bei der wir vor interessierten Kolleginnen und Kollegen unsere Forschungsarbeiten vorstellen. Neben dem Austausch mit den anderen Doktorandinnen und Doktoranden sind vor allem die Rücksprachen mit meinem Professor am KIT und mit meinem Betreuer bei Bosch essentiell, um zu wissen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und neben der fachlichen Betreuung habe ich einen erfahrenen Mentor aus dem Management zur Seite gestellt bekommen. Mit ihm tausche ich mich über Themen wie Karriere, Work-Life-Balance oder Networking aus.”
Ihr Fazit nach einem Jahr Doktorandenprogramm im technischen Bereich bei Bosch: „Für mich war die Entscheidung für die Industriepromotion genau richtig. Ich lerne den Arbeitsalltag im Unternehmen kennen und kann mich gleichzeitig wissenschaftlich intensiv mit einem Thema beschäftigen. Wir forschen hier an sehr relevanten Themen und haben Möglichkeiten, uns zu vernetzen, wie wahrscheinlich kaum woanders. Deshalb würde ich jedem, der eine Industriepromotion anstrebt, zum Doktorandenprogramm bei Bosch raten.” Zwei Jahre liegen noch vor Patricia. Und danach? „Das Doktorandenprogramm ist gleichzeitig ein Einstiegsprogramm ins Unternehmen. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich in der Forschung und bei Bosch bleiben möchte.”
Nach ihrem Masterabschluss in Physik an der Universität Stuttgart entschied sich Patricia Haremski für das Doktorandenprogramm bei Bosch im Bereich industrielle Forschung. Eingeschrieben ist die 27-Jährige am Karlsruher Institut für Technologie. Ihre Doktorarbeit ist in ein öffentlich gefördertes Projekt eingebunden: Sie forscht an der Alterung der Brennstoffzelle und versucht Wege zu finden, ihre Haltbarkeit und Leistung zu erhöhen.