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Bosch in Deutschland
Karriere

Von automatisierten Fahrzeugen und flexiblen Arbeitsmodellen

Christoph Dörr, Softwareentwickler für automatisiertes Fahren

Christoph Dörr steht vor einer Fensterfront, trägt ein blaues Jeanshemd und lächelt in die Kamera.

Mit ihren Computer-Programmen schreiben Christoph und sein Team an der Geschichte des automatisierten Fahrens mit. Sie arbeiten an Software, die Fahrzeuge auf alle denkbaren Situationen im Straßenverkehr vorbereitet. Christophs Antrieb: seine Leidenschaft fürs Programmieren, der Aufbau eines neuen Industriezweiges – und die Möglichkeit, flexibel von verschiedenen Orten aus zu arbeiten.

Das Taxi schlängelt sich durch die dicht befahrenen Straßen von Berlin-Mitte, weicht einem entgegenkommenden Fahrradfahrer aus. Kurze Zeit später Vollbremsung: Eine Fußgängerin überquert bei Rot die Ampel. Der Fahrgast auf dem Beifahrersitz des Taxis bleibt unbeeindruckt und scrollt weiter auf dem Smartphone. Weiter geht es durch die engen Gassen der Innenstadt, an parkenden Fahrzeugen und Menschengruppen vorbei. Ziel erreicht. Parkplatzsuche. Sicheres Manövrieren in die nächste kleine Lücke. Der Fahrgast bezahlt per App statt beim Fahrer. Es gibt nämlich keinen.

Christoph arbeitet bei Bosch daran, dass diese Vision vom automatisierten Fahren bald Realität wird. Er und sein Team entwickeln, schreiben und testen Software, die Fahrzeuge befähigt, in jeder Situation besser zu reagieren, als ein Mensch es könnte.

Woran arbeiten du und dein Team genau?

Unser Ziel ist es, Fahrzeuge zu entwickeln, die automatisiert auf städtischen Straßen fahren. Dort ist der Verkehr dicht, oft unübersichtlich und chaotisch. Es gibt Fußgänger, Fahrräder oder Motorroller und viele unvorhergesehene Situationen. Weil das sehr komplex ist, nähern wir uns unserem Ziel mit vielen kleinen Schritten: Zunächst könnten sich Fahrzeuge auf privatem Gelände, wie in Logistikbereichen, voll automatisiert bewegen. Der nächste Meilenstein wäre danach, ein selbstfahrendes Produkt auf die Straße zu bringen. Dieses könnte zum Beispiel ein Bus sein. Er fährt eigentlich immer die gleiche Strecke ab, deshalb ist das etwas weniger komplex. Auch ein automatisierter Lieferwagen wäre möglich, da er ebenfalls immer ähnliche Routen fährt. Am Ende sind auch selbstfahrende Taxis denkbar, die jede beliebige Strecke fahren können.

Christoph Dörr sitzt gemeinsam mit einem Kollegen draußen an einem Tisch und richtet seinen freundlichen Blick auf den vor ihm stehenden Laptop.

Was müsst ihr dem Fahrzeug dafür beibringen?

Das Fahrzeug muss zunächst alle möglichen Situationen lernen, die im Straßenverkehr auftreten können. Wir Menschen verstehen neue Szenarien auch, ohne sie vorher erlebt zu haben. Dem Fahrzeug müssen wir dieses Verständnis erst beibringen. Dafür entwickeln wir Software, die das Fahrzeug auf alle möglichen Situationen vorbereiten soll. Meine Aufgabe ist es, diese Software digital in einer Simulation mit vielen verschiedenen Szenarien zu testen. Dafür schreibe ich unter anderem den Code für unsere Tests und Evaluierungen sowie die Software, die diese automatisiert ausführt. Erst nach der Simulation wird die Software von meinen Kolleginnen und Kollegen im Fahrzeug geprüft.

  • Christoph Dörr sitzt an seinem PC, trägt Kopfhörer und lächelt. Hinter ihm sieht man ein gekipptes Fenster.
  • Zu sehen sind Christoph Dörrs Arme und ein Schreibtisch mit Computer-Bildschirm. Mit der einen Hand hält er die Computer-Maus, mit der anderen tippt er auf der Tastatur.

Wie hoch ist der Programmier-Anteil in deinem Job?

Software-Entwicklung macht auf jeden Fall den größten Teil meiner Arbeit aus. Darüber bin ich wirklich glücklich – denn ich programmiere mit großer Leidenschaft. Ich finde es total spannend, an komplexen Problemen zu arbeiten und mich mit meinem Team über Lösungswege auszutauschen. Wenn wir dann am Ende einen funktionierenden Code geschrieben haben, der im Fahrzeug landet und durch den es sich besser verhält, ist das jedes Mal ein Erfolgserlebnis.

Was macht die Arbeit am automatisierten Fahren für dich so spannend?

Jeder von uns kennt wahrscheinlich jemanden, der in einen Unfall verwickelt war, welcher vielleicht von einem automatisierten Fahrzeug hätte verhindert werden können. Oder wir haben Eltern, die schon etwas älter sind. Studien haben gezeigt, dass selbstfahrende Fahrzeuge speziell für die ältere Generation sehr wertvoll sein können, da sie ihre Mobilität erhöhen können. Daneben leidet jede Stadt an zu viel Straßenverkehr. Ein breit ausgelegtes Mobilitätskonzept, das Vernetzung und Automatisierung berücksichtigt, kann hier für Entlastung sorgen. Ich selbst fahre zum Beispiel nicht gerne Auto. Das ist für mich eigentlich verschwendete Zeit. In einem automatisierten Fahrzeug kann ich meine Zeit hingegen nutzen, ein Buch lesen, arbeiten oder entspannen und erreiche mein Ziel stressfreier. Teil dieser Entwicklung zu sein und einen neuen Industriezweig von Grund auf mit aufbauen zu können, ist einfach ein tolles Gefühl. Wir hinterlassen mit unserer Arbeit Spuren. Und deshalb ist der Bereich des automatisierten Fahrens für mich so spannend.

Christoph Dörr steht draußen auf einer Dachterrasse, hält eine Espressotasse in der Hand und Blick nach links. Sein Körper spiegelt sich in der Fensterscheibe der Türe, durch die man nach draußen treten kann.
„Ich glaube, dass wir bei Bosch in Zukunft mit derselben Selbstverständlichkeit autonome Fahrzeuge entwickeln, mit der wir heute an Technologien wie ABS arbeiten.”
Christoph Dörr

Du arbeitest am Bosch Standort Stuttgart-Vaihingen, lebst aber in Köln. Wie kam es dazu?

Als ich 2019 bei Bosch angefangen habe, bin ich von meinem vorherigen Wohnort Aachen nach Stuttgart gezogen. Von da an habe ich eine Fernbeziehung mit meiner Partnerin geführt. Durch die Corona-Pandemie haben wir bei Bosch dann angefangen, viel von zu Hause aus zu arbeiten. Das war für mich natürlich praktisch. Deshalb habe ich mit meinem Vorgesetzten über Möglichkeiten gesprochen, auch nach der Pandemie verstärkt von zu Hause aus zu arbeiten. Wir haben gemeinsam eine gute Lösung gefunden, in der ich abwechselnd im Büro und in Köln bin, wo mittlerweile unser Wohnort ist. Das heißt, ich kann zum Beispiel Dienstagmorgen anreisen und Donnerstag nach Feierabend wieder mit dem Zug zurück nach Hause. Für dieses flexible Arbeitsmodell und das Vertrauen, das ich dadurch bekomme, bin ich sehr dankbar. Leider funktioniert das nicht so einfach für jede Berufsgruppe. Gerade im Softwarebereich lässt sich Home Office aber sehr gut umsetzen.

Christoph Dörr sitzt im Home Office an seinem PC und arbeitet – auf seinem Computer-Bildschirm erkennt man diverse Codes.

Profitieren deiner Meinung nach nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von flexiblen Arbeitsmodellen oder auch die Unternehmen selbst?

Ich sehe das als eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Ich kann mein Privatleben so gestalten, wie es zu meiner persönlichen Situation passt und das gibt mir natürlich viel Lebensqualität. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass sich in unserer Branche langfristig Unternehmen durchsetzen werden, die auf flexible Arbeitsmodelle setzen – denn sie können dadurch viel breiter Talente einstellen: Eine Softwareentwicklerin aus Hamburg kann vielleicht nicht nach Stuttgart ziehen, weil sie eine Familie hat und pflegebedürftige Eltern. Sie passt aber super zur Stelle. Indem ein Unternehmen ihr Remote Work ermöglicht, hat es also automatisch Wettbewerbsvorteile. Ich würde sogar noch weiter gehen: Es ist nicht nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Unternehmen ein Gewinn, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Wenn wir Gleichberechtigung erreichen wollen, müssen wir Möglichkeiten schaffen, dass beide Seiten in einer Partnerschaft ihre Karrieren verfolgen können. Modelle, die mehr Arbeit von zu Hause ermöglichen und bei denen die Arbeitszeiten flexibel gestaltet werden können, können dies unterstützen.

  • Christoph Dörr steht gemeinsam mit einem Kollegen draußen vor einem Schild, auf dem das Bosch-Logo zu erkennen ist. Sie blicken sich gegenseitig an.
  • Christoph Dörr läuft gemeinsam mit zwei Kollegen vor einem Bosch-Gebäude. Sie unterhalten sich.
„Teamgeist entsteht natürlich dann, wenn wir gemeinsam etwas erleben, zum Beispiel bei einem Teamevent. Aber er entsteht genauso, wenn wir zusammen Probleme lösen, als Team etwas erreichen – und das geht auch virtuell oder von verschiedenen Standorten aus.”
Christoph Dörr
Porträt von Christoph Dörr, der ein blaues Jeanshemd trägt, draußen steht und freundlich in die Kamera lächelt.

Christoph Dörr

Softwareentwickler für automatisiertes Fahren

Christoph Dörr ist Softwareentwickler für automatisiertes Fahren bei Bosch. Er hat Technologiemanagement im Bachelor und Maschinenbau im Master an der Universität Stuttgart studiert sowie „Engineering Science and Mechanics” am Georgia Institute of Technology, Atlanta (USA). Nach Ende seines Bachelor-Studiums absolvierte er das Bosch PreMaster Programm. Während seiner Masterarbeit arbeitete er in einem Kooperationsprojekt mit Bosch und hat in dieser Zeit seine Leidenschaft für automatisiertes Fahren entwickelt. Nach seinem Abschluss arbeitete er einige Zeit bei Streetscooter in Aachen an autonomen Lieferfahrzeugen und an der Automatisierung von Logistikhöfen. Im Anschluss führte ihn sein Weg zurück zu Bosch. Seitdem arbeitet er mit seinen Kolleginnen und Kollegen daran, automatisierte Fahrzeugsysteme zu entwickeln.

Smart Work bei Bosch

Mit der globalen Initiative Smart Work setzen wir bei Bosch den weltweiten Rahmen für ein zukunftsorientiertes und attraktives Arbeiten und etablieren damit unter anderem Remote Work als zusätzlichen Standard zur Arbeit im Büro. Dadurch haben die einzelnen Teams und Führungskräfte bei Bosch den Gestaltungsfreiraum, ihr zukünftiges Zusammenarbeitsmodell ganz bewusst selbst zu wählen und mit ihren individuellen Bedürfnissen und den Anforderungen ihrer Aufgaben in Einklang zu bringen. So gelingt es uns, das Beste aus beiden Welten, remote und vor Ort, miteinander zu verbinden und unseren Mitarbeitenden ein modernes und attraktives Arbeitsumfeld zu bieten.

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